Drama für Hewlett-Packard Mitarbeiter: Jeder dreizehnte muss gehen

Technologieriese Hewlett-Packard wird, so wurde vor wenigen Stunden bekannt, bis zum Ende des Geschäftsjahres 2014 27.000 Stellen streichen. Betroffen ist damit etwa jeder dreizehnte der nach Konzernangaben derzeit 349.600 Mitarbeiter. Bereits seit einigen Tagen hatte es in den Medien Gerüchte um eine bevorstehende Massenentlassung bei HP gegeben, die sich nun offiziell bestätigt haben.

Entlassungen im großen Stil: Technologieriese Hewlett-Packard wird sich bis Ende des Geschäftsjahres 2014 von 27.000 Mitarbeitern trennen. © GaToR-GFX - Fotolia.com

Nachdem man auch für das abgelaufene Quartal sinkende Umsätze und Gewinne verkünden musste, zieht HP nun die Notbremse und trennt sich von rund acht Prozent seiner Mitarbeiter. Eine Entscheidung, die CEO Margaret Whitman als nicht leicht aber absolut notwendig beschreibt. Auch die Anleger scheinen Whitmans Meinung zu vertreten, denn die Aktie reagierte auf die Ankündigung der Entlassungen mit einem Kursanstieg.

Mit den Stellenstreichungen möchte die Konzernführung jährlich 3,5

Für das Unternehmen Hewlett-Packard war die Entscheidung von Margaret "Meg" Whitman vermutlich richtig. Doch so richtig in die Lage der entlassenen Mitarbeiter versetzen kann sich die 55-Jährige vermutlich nicht - ihr Privatvermögen wird auf über eine Milliarde US-Dollar geschätzt. Bild: Max Morse

Milliarden US-Dollar sparen. Von den Kürzungen verschont bleiben dürften nur die HP-Mitarbeiter in China. Dort profitiert das Unternehmen von dem andauernden Wirtschaftsaufschwung des Landes und der fortschreitenden Technisierung. Während in Europa und Amerika herkömmliche PCs wie Hewlett Packard sie vertreibt langsam aber sicher von immer leistungsfähiger werdenden Tablets und Smartphones abgelöst werden, boomt der Markt in China. 2011 hat China erstmals die USA als größter PC-Markt überholt. Doch auch in China schläft die Konkurrenz nicht. Der chinesische Konkurrent Lenovo, der 2005 die PC-Sparte von IBM übernommen hatte, ist auf dem besten Wege, IBM als Weltmarktführer im Bereich der Personal-Computer abzulösen. Momentan hat HP mit einem Marktanteil von 16,0% die Nase noch um etwa 2,5% vorn. Doch während HP mit sinkenden Geschäftszahlen kämft, verzeichnete Lenovo im abgelaufenen Quartal eine Erhöhung des Gewinns um fast 60%.

Whitman sieht jedoch mit den beschlossenen Einsparmaßnahmen den Weg in die richtige Richtung gebahnt, wenn gleich man, so die Konzernchefin im Gespräch mit einem Analysten, die Kurve noch nicht gekriegt habe. Whitman wurde erst im September 2011 zur HP-Chefin ernannt und trat mit dem Posten ein schwieriges Erbe an.

Einen Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*