Enttäuschung bei den deutschen Einzelhändlern: realer Umsatz 2012 leicht im Minus

Die Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr fiel im deutschen Einzelhandel im Jahr 2012 deutlich geringer aus als erhofft. Inflationsbereinigt ergab sich sogar ein leichtes Minus – zum ersten Mal seit dem von der Wirtschaftskrise geprägten Jahr 2009.

Dass das Jahr 2012 kein Rekordjahr für den Einzelhandel mehr werden würde, hatte sich schon im eher mäßig laufenden Weihnachtsgeschäft angekündigt. Nun hat das Statistische Bundesamt erste Schätzungen für den Gesamtumsatz der Einzelhändler im Jahr 2012 veröffentlicht. Rund 2,0 Prozent Umsatzwachstum sollen diese nominal im abgelaufenen Kalenderjahr erzielt haben, nach 2,6 bzw. 2,7 Prozent in den Vorjahren 2010 und 2011.

Der deutsche Einzelhandel musste inflationsbereinigt 2012 einen leichten Umsatzrückgang hinnehmen. Deutliches Wachstum gab es lediglich im Lebensmittelbereich. © Eisenhans – Fotolia.com

Real bedeuten die für 2012 berechneten 2,0 Prozent zusätzlichen Nominalumsatzes sogar einen Umsatzrückgang: Berechnet man die Inflation mit ein, so ergibt sich ein Umsatzrückgang um etwa 0,2 Prozent. Das hatte es zuletzt vor drei Jahren gegeben.

Auch der Internet- und Versandhandel konnte überraschenderweise seine Wachstumsziele 2012 nicht erreichen. Zwar sind für Dezember noch keine endgültigen Zahlen bekannt, doch allein im November 2012 verbuchte der Internet- und Versandhandel laut den Statistikern des Bundesamtes einen Umsatzrückgang um nominal 2,4 und real 3,9 Prozent. Eigentlich hatte man ein deutliches Wachstum gegenüber dem Vorjahr erwartet.

Ein deutliches reales Umsatzplus konnte lediglich in den Bereichen Lebensmittel, Getränke und Tabakwaren erzielt werden. Supermärkte und SB-Warenhäuser konnten ihren Umsatz im November verglichen mit dem Vorjahresmonat nominal um 3,7 und real um 1,1 Prozent steigern.

Insgesamt verlief damit für die Einzelhändler das vergangene Jahr trotz steigender Löhne und niedriger Arbeitslosenzahlen enttäuschend. Beim Deutschen Handelsverband zeigt man sich trotz allem für das laufende Jahr 2013 optimistisch und erwartet diesmal zum Jahresende hin bessere Zahlen, vorausgesetzt die Lage am Arbeitsmarkt bleibt stabil.

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