Nach Fukushima-Unglück: Betreiberfirma Tepco vor der Insolvenz?

Die schweren Unglücke im japanischen Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi liegen mittlerweile ein gutes halbes Jahr zurück, doch die wirtschaftlichen Folgen für die Betreiberfirma Tepco beginnen erst jetzt sich in ihrem vollen Ausmaß zu zeigen.

Tepco-Zentrale: Von hier aus werden insgesamt 190 Kraftwerke verwaltet.

Tepco musste nicht nur Milliardenbeträge für die Schadensbegrenzung unmittelbar nach dem Unfall aufbringen und Verluste durch den Stillstand des Atomkraftwerks hinnehmen, sondern muss zusätzlich noch etwa 52 Milliarden Dollar an Schadensersatzzahlungen leisten. Für das Unternehmen Tepco, das im Vorjahr einen Jahresgewinn vor Steuern von etwa 4 Milliarden US-Dollar verzeichnet hatte, scheint dies kaum möglich zu sein.

Um die drohende Insolvenz des Energieriesen abzuwenden, überwacht nun eine japanische Regierungskommission das wirtschaftliche Handeln des Unternehmens – und drängt es zu deutlichen Einsparungen. In den nächsten drei Jahren sollen etwa 14 Prozent der Arbeitsstellen im Unternehmen abgebaut werden, das entpricht mehr als 7000 verlorenen Jobs. Außerdem sollen Rentenzahlungen gekürzt werden und weitere Unternehmensanteile verkauft werden. Einen konkreten umfangreichen Restrukturierungsplan will die Kommission anfang Oktober veröffentlichen.

Auch steht zur Diskussion, ob Tepco die stillgelegten Atomkraftwerke wieder in Betrieb nehmen wird. Zwar betreibt Tepco neben 3 Kernkraftwerken auch noch 160 Wasserkraftwerke, 25 Verbrennungskraftwerke sowie ein Geothermiekraftwerk und ein Windkraftwerk, mit einer Leistung von 17.308 MW machen die Atomkraftwerke aber dennoch einen großen Teil der Gesamtleistung in Tepcos Kraftwerkportfolio aus. Der weitere Stillstand kostet Tepco daher zusätzlich hohe Geldsummen. Einzige Alternative zur Wiederaufnahme des Betriebes der AKWs wäre wohl eine drastische Erhöhung der Strompreise.

 

Bildquelle: ↑PON

3 Kommentare zu "Nach Fukushima-Unglück: Betreiberfirma Tepco vor der Insolvenz?"

  1. Tja, also bisher steht bei Tepco laut aktueller Pressemitteilung auf tepco.co.jp immer noch alles still. Bleibt zu hoffen, dass das auch erstmal so bleibt. Wie man überhaupt auf die Idee kommt in einem erdbebengefährdeten Gebiet ein AKW zu bauen ist mir sowieso bis heute völlig unklar

  2. Das Kraftwerk in Fukushima werden die wohl kaum so schnell wieder in betrieb nehmen, freitag hieß es in den nachrichten, dass die reparaturarbeiten dort noch 30 jahre dauern sollen

  3. Heute gab es schon wieder ein erdbeben des stärke 6 in fukushima!! Wer da noch ernsthaft in erwägung zieht, das atomkraftwerk wieder in betrieb zu nehmen, der hat wohl selbst schon etwas zu viel strahlung abbekommen…..

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