Altersvorsorge – Finanzlexikon

Kurzfassung: Als finanzielle Altersvorsorge wird die Ansparung von Kapital für den späteren Ruhestand bezeichnet. Dabei existieren ganz verschiedene Möglichkeiten der Vorsorge. So sind neben den klassischen privaten Vorsorgeverträgen wie Lebens- und Rentenversicherungen auch staatliche geförderte Vorsorgewege nutzbar – zum Beispiel die Riesterrente.

Dass Altersvorsorge zunehmend wichtiger wird, liegt auf der Hand. Der sogenannte demografische Wandel führt dazu, dass die Renten immer mehr älterer Menschen von verhältnismäßig weniger jungen Arbeitnehmern finanziert werden müssen. Die staatlichen Renten werden also sinken müssen – zumindest bereinigt um die Inflation. Um den im Laufe des Lebens erreichten Lebensstandard zu halten, ist finanzielle Altersvorsorge praktisch unverzichtbar.

Altervorsorge – was ist das ? Welche Arten der Altersvorsorge gibt es?

Altersvorsorge - 3 Arten

Altersvorsorge – 3 Arten

Viele Menschen befassen sich in jungen Jahren nicht mit dem Thema Altersvorsorge. Man meint, es ist ja noch ausreichend Zeit, um sich darüber zu informieren und eventuell irgendwelche Vorkehrungen zu treffen. Dabei ist es wichtiger denn je, sich mit der Vorsorge für das Alter auseinanderzusetzen, wie Experten seit Jahren immer wieder betonen. Die Bevölkerung in Deutschland wird immer älter, was sich ebenso auf die Rente auswirkt.

Entsprechende Kassen werden immer leerer. Wenn Sie Ihren Lebensabend ohne finanzielle Sorgen genießen möchten, ist eine private Rente meist unverzichtbar. Dies hat auch der Gesetzgeber erkannt und verschiedene Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge geschaffen. Welche dies sind, erfahren Sie im folgenden Ratgeber.

Private Altersvorsorge – die verschiedenen Arten

Bezüglich der staatlichen Rente ist längst sicher: Damit allein lässt es sich im Alter wahrscheinlich nicht sorgenfrei leben, da die Renten immer geringer ausfallen werden. Die Versorgungslücke, die sich aus der Differenz zwischen der Rente und dem Versorgungsbedarf ergibt, gilt es mit der privaten Altersvorsorge zu schließen, um eine drohende Altersarmut zu verhindern. Es ist wichtig, schon jetzt an die Zukunft zu denken und sich frühzeitig um die private Altersvorsorge zu kümmern. Hierfür gibt es folgende Möglichkeiten:

Altersvorsorge-Möglichkeit Nummer 1: Staatlich geförderte Riester-Rente

Die Riester-Rente ist eine kapitalgedeckte Altersvorsorge und vor allem für alle empfehlenswert, die eine staatliche Förderung bekommen und der Chef noch etwas dazu zahlt. Für Kinder, die bis zum Jahr 2007 geboren wurden, erhalten Eltern eine Zulage von 185 Euro und für Kinder, die ab 2008 geboren wurden, 300 Euro pro Jahr.

Doch nicht nur Geringverdiener mit mehreren Kindern profitieren davon, auch für besser verdienende Singles kann ein Riester-Sparplan sinnvoll sein. Berufseinsteiger erhalten, bis sie 25 Jahre alt sind, einen einmaligen Bonus in der Höhe von 200 Euro. Sie sparen bei der Riester-Rente die Beiträge an und im Ruhestand werden sie in einer lebenslangen Rente ausgezahlt. Damit können Sie die gesetzliche Rente ergänzen und die Absenkung des Rentenniveaus ausgleichen. Je früher Sie mit dem Sparen beginnen, desto besser ist es. Zum einen sind die Beiträge niedriger und zum anderen erhalten Sie mehr Zinsen.

Altersvorsorge-Möglichkeit Nummer 2: Staatlich und steuerlich geförderte Rürup-Rente

Die Rürup-Rente, die auch Basisrente genannt wird, ist eine weitere private Altersvorsorge, die in erster Linie für Selbstständige als Alternative zur Riester-Rente konzipiert wurde. In der Einzahlphase sparen Sie bares Geld, denn Sie können die Beiträge in der Steuererklärung als Sonderausgaben absetzen und somit mit den gesparten Steuern ein Vermögen aufbauen. Im Alter erhalten Sie eine monatliche Rente.

Dies rechnet sich insbesondere für Freiberufler und Selbstständige sowie gut verdienende Angestellte und Beamte. Die Versorgungslücke ist bei Letzteren im Alter besonders groß, da Einkommen, die oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze liegen, bei der Berechnung der Rentenansprüche nicht berücksichtigt werden. Die Zahlungsart und den Rentenbeginn können Sie völlig flexibel auswählen und jederzeit Zuzahlungen tätigen.

Einen Rürup-Vertrag können Sie nicht vorzeitig kündigen, lediglich die Beiträge freistellen. Er ist weder beleihbar noch vererbbar oder übertragbar. Es ist jedoch möglich, eine Art Hinterbliebenenrente zu vereinbaren.

Altersvorsorge-Möglichkeit Nummer 3: Klassische Rentenversicherung

Anders als bei der fondsgebundenen Rentenversicherung müssen Sie bei der Klassikrente keine Kursschwankungen und Verluste befürchten. Demnach wirft sie auch keine hohen Erträge ab. Dafür ist die vereinbarte Rente sicher. Aufgrund von Zuschüssen ist gegebenenfalls ein Plus möglich. Die klassische Rentenversicherung ist daher für alle die perfekte Wahl, die bei Ihrer Altersvorsorge vorwiegend auf Sicherheit setzen.

Experten beschreiben sie als krisenfest und verlässlich. Sie zahlen monatlich einen Beitrag an den Versicherer. Das angesparte Kapital wird zum vertraglich vereinbarten Zinssatz abzüglich der anfallenden Kosten verzinst. Erwirtschaftet das Versicherungsunternehmen Gewinne, können zusätzliche Überschüsse anfallen. Am Ende der Vertragslaufzeit erhalten Sie, so lange Sie leben, eine garantierte monatliche Rente.

Altersvorsorge-Möglichkeit Nummer 4: Betriebliche Altersvorsorge

Mit einer betrieblichen Altersvorsorge ist man meist besser gestellt

Mit einer betrieblichen Altersvorsorge ist man meist besser gestellt

Die betriebliche Altersvorsorge, die auch Betriebsrente genannt wird, ist eine weitere Variante. Egal, ob Voll- oder Teilzeit, jeder Arbeitnehmer hat hierzulande das Recht darauf. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, beispielsweise: Direktversicherung, Pensionskasse, Pensionsfonds, Pensionszusage oder Unterstützungskasse.
In den meisten Unternehmen werden die Direktversicherung und Pensionskasse angeboten. Unterstützungskasse und Pensionszusage sind ziemlich komplex und Pensionsfonds kommen in großen Firmen zum Einsatz.

– Bei der Direktversicherung, die häufig in kleinen und mittleren Firmen angeboten wird, schließt der Arbeitgeber für den Mitarbeiter eine Lebensversicherung ab. Am Ende der Vertragslaufzeit erhält er die Auszahlung, meistens mit garantiertem Zins.
Direktversicherungen können als Gruppenvertrag abgeschlossen werden, also für mehrere Mitarbeiter. Dies ist oftmals kostengünstiger als Einzelverträge. Bei der Direktversicherung lassen sich zudem Leistungen für eine eventuelle Berufsunfähigkeit und Hinterbliebenenschutz in den Vertrag integrieren.

– In Bezug auf die Pensionskasse schließt der Chef für den Arbeitnehmer bei der Pensionskasse eine Lebensversicherung ab. Die rechtlich selbständige Versicherungsgesellschaft unterliegt der deutschen Versicherungsaufsicht BaFin. Berufsunfähigkeits- und Hinterbliebenenleistungen können ebenso abgesichert werden.

– Die Unterstützungskasse beschreibt eine rechtlich selbstständige Einrichtung von mehreren Unternehmen. Sie eignet sich vor allem für Gutverdiener und Führungskräfte. Die Beiträge sind steuerfrei und fließen in die rückgedeckte Unterstützungskasse. Wie hoch die Betriebsrente genau ausfällt, ist erheblich von der Zusage des Chefs abhängig, der lediglich eine Mindestauszahlung garantiert. Sie kann sich je nach Erträge jedoch um Überschüsse erhöhen.

– Bei der Pensionszusage verpflichtet sich der Arbeitgeber, den Arbeitnehmer aus dem Betriebsvermögen zu versorgen, sobald er in den Ruhestand geht. Sie eignet sich vor allem für Mitarbeiter mit hohem Einkommen.

– Pensionsfonds sind unternehmensunabhängig. Hier stecken Anleger einen größeren Teil ihrer Geldanlage in Aktien. Sparer müssen allerdings Abstriche bezüglich der Garantie hinnehmen. Arbeitnehmer können auf Wunsch einen höheren Aktienanteil wählen.

Bietet Ihr Arbeitgeber keine betriebliche Altersvorsorge an, können Sie sich für eine Pensionskasse oder Direktversicherung entscheiden. Dies erfolgt in der Form einer Entgeltumwandlung, sodass der Beitrag vom Brutto-Einkommen abgezogen wird. Das Geld fließt in den Vertrag, der vom Chef für den Mitarbeiter abgeschlossen wird.

Fazit

Wer sich auf die gesetzliche Rente verlässt, wird es schwer haben, im Alter den Lebensstandard aufrecht zu erhalten. Beginnen Sie frühzeitig, sich mit Ihrer Altersvorsorge auseinanderzusetzen, wenn Sie sich im Rentenalter finanziell nicht einschränken möchten. Dazu gehört auch das Interesse an aktuellen Wirtschaftsnachrichten.

Bei der staatlich geförderten Riester- und Rürup-Rente sparen Sie die Beiträge an und erhalten im Ruhestand lebenslang eine monatliche Rente. Eine weitere Möglichkeit ist die klassische, krisenfeste Rentenversicherung, die zu den sichersten Varianten gehört. Daneben können Sie eine betriebliche Altersvorsorge nutzen. Wofür Sie sich auch immer entscheiden, denken Sie heute schon an morgen. Sorgen Sie frühzeitig für das Alter vor, um einen unbekümmerten Lebensabend zu genießen.

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