Facebook Börsengang: Warum der Erfolg von der Generation 50+ abhängt

Der Börsengang des sozialen Netzwerks Facebook ist der größte Börsengang eines Internetunternehmens überhaupt - doch viele halten das Unternehmen für stark überbewertet.

Mit dem Facebook-Börsengang steht am 18. Mai der wohl spektakulärste Internet-Börsengang aller Zeiten an. Doch die Meinungen der Experten zur Facebook Aktie sind geteilt. Die künftige Entwicklung des Aktienkurses nach dem IPO (Initial Public Offering) in einigen Tagen hängt vor allem davon ab, ob Facebook das bisherige rasante Wachstum bezüglich Mitgliederzahl, Umsatz und Gewinn aufrecht erhalten kann oder ob es bereits in der näheren Zukunft zu einer Stagnation kommen wird. Insbesondere die ältere Generation der über 50-jährigen könnte hierbei, wie unten näher ausgeführt, entscheidend sein.

Ist Facebook überbewertet?

Der Börsengang des sozialen Netzwerks Facebook ist der größte Börsengang eines Internetunternehmens überhaupt – doch viele halten das Unternehmen für stark überbewertet. Bild: © maxkabakov – Fotolia.com

Der Wert von Facebook wird bei Börsengang vorausslichtlich auf etwa 100 Milliarden US-Dollar beziffert werden. Eine enorm hohe Summe, wenn man sich die aktuellen Zahlen zum Unternehmen anschaut. Facebook hat im vergangenen Jahr einen Gewinn von rund einer Milliarde US-Dollar erzielt. Der voraussichtliche Börsenwert entspricht also etwa dem einhundertfachen Jahresgewinn. Viele Experten halten diese Bewertung für viel zu hoch und raten daher vom Kauf der Facebook-Aktie ab, andere hingegen berufen sich auf das rasante Wachstum des Internetnetzwerkes und halten die Bewertung daher für durchaus angebracht. Wie sich der Unternehmenswert und damit der Aktienkurs nach Börsengang tatsächlich entwickeln wird, ist äußerst schwierig vorherzusehen. Der Kauf von Facebook-Aktien muss daher zumindest als relativ spekulatives Investment angesehen werden. 

Warum ist die Generation 50+ entscheidend?

Die Generation der so genannten Silver Surfer gilt als besonders kaufkräftig und umsatzstark. Doch noch ist diese auf Facebook unterrepräsentiert. Bild: © Monkey Business – Fotolia.com

Facebook hat mittlerweile weltweit bereits etwa 900 Millionen Mitglieder. Eine unglaubliche Zahl, wenn man bedenkt, dass die Gesamtzahl der Internetnutzer auf gerade mal etwa 2 Milliarden geschätzt wird. Doch diese Zahlen machen auch klar, dass es für Facebook immer schwieriger werden wird, neue Benutzer hinzuzugewinnen. Um den Unternehmenswert von 100 Milliarden Dollar zu rechtfertigen, muss Facebook seinen Jahresgewinn nach Einschätzung vieler Experten jedoch mindestens verfünffachen. Es müssen also nicht nur neue Benutzer her, sondern die Einnahmen pro Benutzer müssen signifikant ansteigen. Und genau dazu könnte Facebook in Zukunft auf die ältere Generation der Internetnutzer setzen, die so genannten „Best Ager“, im Internetjargon auch „Silver Surfer“ genannt. Diese prozentual im Internet immer noch verhältnismäßig unterproportional vertretene Personengruppe ist unter Internet-Händlern stark umworben, denn sie besitzt eine vergleichsweise sehr hohe Kaufkraft und sorgt besonders in den Bereichen Gesundheit und Reisen für hohe Umsätze. Es dürfte also eine wichtige Herausforderung für Facebook sein, das Social Network auch für diese Personengruppe attraktiver zu gestalten. Silver Surfer nutzen nämlich das Internet anders als die jüngere Generation – sie suchen meist gezielter nach den für sie relevanten Informationen. Unterhaltung ist für Silver Surfer im Internet kein so großes Thema wie für Jugendliche und auch das Einstellen von so genanntem „User generated Content“ scheint für diese Generation deutlich weniger Anreiz zu haben.
Bisher liegt der Anteil der über 45-jährigen auf Facebook in Deutschland bei gerade einmal 14%, das Durchschnittsalter liegt bei unter 30 Jahren. Der Trend zeigt jedoch klar noch oben. Um aber tatsächlich einen signifikanten Anteil der über 50-jährigen auf Facebook zu locken, muss sich das Unternehmen wohl noch einige Neuerungen einfallen lassen.

Als Kleinanleger in Facebook investieren

Wie bereits bekannt wurde, dürfte es zum Erstausgabetermin der Facebook-Aktien für private Kleinanleger eher schwierig werden, überhaupt Aktien des Unternehmens beziehen zu können. Es wird ein großer Ansturm auf die Aktie erwartet und dabei werden zunächst Großinvestoren berücksichtigt. Viele Broker verlangen Mindestinvestments von 100.000 Euro und mehr von ihren Kunden, wenn diese direkt bei Erstausgabe mit Aktien bedient werden möchten. Eine Möglichkeit, als Kleinanleger dennoch von Anfang an mit spekulieren zu können, liegt beispielsweise im Kauf von Digitalen Optionen, was im Prinzip einer „Wette“ auf die Kursentwicklung der Aktie gleichkommt.

1 Kommentar zu "Facebook Börsengang: Warum der Erfolg von der Generation 50+ abhängt"

  1. Ich gehöre selbst auch schon zum alten Eisen und kann von mir sagen, dass Facebook sich schon so einiges einfallen lassen müsste, damit ich mich dort freiwillig anmelden würde. Für meine Kids mag das ja ein lustiger Zeitvertreib sein, aber ich habe nun wirklich besseres zu tun als mich stundenlang auf so einer Seite aufzuhalten. Wenn die Zukunft des Unternehmens wirklich von Leuten wie mir abhängt, sehe ich schwarz für die Entwicklung des Aktienkurses 😉

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