Weihnachtsgeschäft 2012 bisher mittelmäßig – viele Händler sind unzufrieden

Ab November ziehen erfahrungsgemäß die Verkäufe bei den deutschen Einzelhändlern bedingt durch das Weihnachtsgeschäft merklich an. So auch in diesem Jahr: Für November und Dezember erwartet der Handelsverband Deutschland (HDE) einen Umsatz von 80,4 Milliarden Euro, während in den übrigen zehn Monaten des Jahres 2012 der Durchschnittsumsatz nur bei rund 34 Milliarden Euro lag.

Bei den Deutschen liegen offenbar dieses Jahr etwas weniger Geschenke unter dem Weihnachtsbaum als im Vorjahr: Viele Einzelhängler zeigen sich enttäuscht über den bisherigen Verlauf des Weihnachtsgeschäftes. Bild: Malene Thyssen

Viele Einzelhändler zeigen sich mit den diesjährigen Ergebnissen und Prognosen jedoch unzufrieden. 80,4 Milliarden Euro würden ein Umsatzplus von 1,5 Prozent im Vergleich zum Weihnachtsgeschäft 2011 bedeuten, damit wäre nicht einmal die Inflationsrate ausgeglichen. Die Deutschen werden effektiv also 2012 voraussichtlich etwas weniger für Weihnachtsgeschenke ausgeben als im vergangenen Jahr.

Besonders Händler außerhalb größerer Städte sind mit den bisherigen Zahlen unzufrieden, in den Metropolregionen laufe es besser, merkt Stefan Genth, der Geschäftsführer des HDE, an.

Gut verkaufen würden sich hingegen derzeit besonders Sportartikel: Eisige Temperaturen und Schneefall in den vergangenen Wochen haben den Umsatz bei Sportgeräten wie Skiern und Schlittschuhen deutlich angekurbelt. Auch Haushaltswaren scheinen dieses Jahr häufig auf den Wunschlisten der Deutschen zu stehen.

Viele der bislang eher unzufriedenen Händler setzen nun große Hoffnung in die Tage zwischen Weihnachten und Jahresende. Man habe beobachtet, dass der Anteil an Bargeld- und Gutscheingeschenken zunehme. Dies könnte nach den Weihnachtsfeiertagen noch einmal für ein ordentliches Umsatzplus sorgen.

Immer wichtiger wird auch im Vorweihnachtsgeschäft der Onlinehandel. Bereits 2011 setzten die deutschen Onlinehändler die Rekordsumme von insgesamt 21,7 Milliarden Euro um. Dieses Jahr soll der Umsatz nochmal deutlich auf mehr als 30 Milliarden Euro ansteigen, so Verbandschef Genth. Die meisten Einzelhändler hätten diesen Trend breits erkannt und würden ihre Waren zusätzlich zum klassischen Filialgeschäft längst auch über das Internet vertreiben. Der Internet-Handel sei daher keine Gefahr für die Branche, sondern vielmehr eine Chance und sogar ein wichtiger Wachstumsmotor.

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