Warum Englischkenntnisse in der Finanzwirtschaft Pflicht sind

Besonders in der Finanzbranche sind Wirtschaftsenglisch-Kenntnisse unumgänglich. Personaler überprüfen diese immer häufiger bereits im Bewerbungsgespräch. Bild: © N-Media-Images - Fotolia.com

Zumindest in der Schule lernt heute fast jeder etwas Englisch und auch der Umgang mit Computern erleichtert es vielen jüngeren Deutschen, sich in die englische Sprache einzugewöhnen. Doch für immer mehr Jobs, insbesondere im Finanzsektor, reichen Grundkenntnisse in Englisch heute nicht mehr aus. Immer öfter muss man im Job in der Lage sein, mit internationalen Geschäftspartnern, Kunden oder gar Kollegen kommunizieren zu können. Die Sprache hierfür ist seit jeher Englisch. Wer im Finanz- oder Bankensektor arbeiten möchte, benötigt neben sehr guten Englischkenntnissen auch ein spezielles Fachvokabular aus diesem Bereich. Ein sicherer Umgang mit englischen Fachwörtern und ein allgemein selbstsicheres Auftreten bei der Kommunikation auf Englisch sind oft ein ebenso wichtiges Einstellungskriterium wie der Hochschulabschluss. So wäre es beispielsweise kaum vorstellbar für einen Investmentbanker, größere Geldsummen in ein US-Unternehmen zu investieren ohne die aktuellen englischsprachigen Finanznachrichten zum Unternehmen und zur allgemeinen Konjunktur zu verstehen.

Nachholbedarf an deutschen Universitäten

Besonders in der Finanzbranche sind Wirtschaftsenglisch-Kenntnisse unumgänglich. Personaler überprüfen diese immer häufiger bereits im Bewerbungsgespräch. Bild: © N-Media-Images – Fotolia.com

An vielen deutschen Universitäten besteht bezüglich der internationalen Ausrichtung noch erheblicher Nachholbedarf. Ein erschreckend großer Teil der Absolventen in Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftswissenschaften und anderen Wirtschaftsstudiengängen an den deutschen Hochschulen hat bis zum Abschluss nicht eine einzige Vorlesung in englischer Sprache besucht und hat keinen längeren Auslandsaufenthalt vorzuweisen. Besonders an englischsprachigen Bachelor-Programmen mangelt es: Laut Deutschem Akademischem Austausch Dienst (DAAD) gibt es derzeit in Deutschland 39 englischsprachige Bachelorprogramme im Bereich „Economics“ während es weit über 1.000 deutschsprachige Programme in diesem Bereich gibt. Bei den Masterprogrammen sieht es etwas besser aus, hier sind es immerhin 160 englischsprachige Angebote.
Der Bedarf an Absolventen englischsprachiger Studiengänge übersteigt dieses Angebot bei weitem. Ein sehr großer Teil der Arbeitgeber im Wirtschaftsbereich würde bei ansonsten gleicher Qualifikation den Absolventen mit international geprägtem Abschluss bevorzugen.

Studenten müssen sich selbst um Sprachkenntnisse bemühen

Als Student sollte man daher möglichst jede Gelegenheit wahrnehmen, sich selbst um entsprechende Englischkenntnisse zu kümmern. Hat man an seiner Hochschule die Möglichkeit, ein Auslandssemester zu machen, sollte man diese unbedingt wahrnehmen. Aber auch anderweitig gibt es viele Möglichkeiten Auslandserfahrungen zu sammeln. Beispielsweise mit einem Auslandspraktikum oder einer Sprachreise. Mittlerweile haben auch zahlreiche Anbieter den Bedarf für den so genannten „Bildungsurlaub“ erkannt. Im Internet finden Interessenten passende Sprachreisen für praktisch jeden Anlass. Solche Auslandsaufenthalte sind in jedem Fall einem Sprachkurs im eigenen Land vorzuziehen. In einem Englischkurs an einer deutschen Universität wird man kaum so viel lernen können wie etwa bei einem Wirtschaftsenglisch Sprachkurs in London.

Wie personaler Sprachkenntnisse überprüfen

Auf dem Papier gibt es kaum einen Bewerber, der nicht verhandlungssicher oder zumindest fließend Englisch spricht, so berichten deutsche Personaler. Doch die Realität sieht oft anders aus. Deshalb überprüfen immer mehr Arbeitgeber die Englischkenntnisse ihrer Bewerber selbst. Wer sich bei einem international ausgerichteten Unternehmen bewirbt, muss durchaus damit rechnen, dass während des Bewerbungsgesprächs die Sprache ins Englische gewechselt wird. Wer damit nicht umgehen kann, kann sich meist direkt wieder auf den Heimweg machen.

Einen Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*