Das Tagesgeld: Wozu es dient und wie hoch die Einlage sein sollte

Tagesgeld gehört inzwischen zu den Standards in einem gut diversifizierten Vermögensportfolio. Aus gutem Grund, denn das Tagesgeldkonto bietet gegenüber dem Sparbuch oder dem Girokonto klare Vorteile. Mittlerweile hat es das Sparbuch sogar fast komplett aus der Liste der beliebtesten konservativen Anlageformen verdrängt. Die Zinssätze auf Tagesgeldkonten sind mittlerweile oft deutlich höher als auf klassischen Sparbüchern, wodurch sie bei den meisten Anlegern zur ersten Wahl wurden, wenn es um möglichst hohe Zinserträge bei gleichzeitig hoher Flexibilität geht. Dennoch bleibt die Frage, wann ein Tagesgeldkonto überhaupt angelegt werden sollte und wie hoch die Einlagen sein müssen.

Wozu dient das Tagesgeldkonto?

Auf dem Tagesgeld Konto sollte man nach Möglichkeit zwei bis drei Monatsgehälter für kurzfristig anfallende Kosten bereithalten. Bild: © Schlierner – Fotolia.com

Grundsätzlich ist das Tagesgeldkonto eine Möglichkeit zur kurzfristigen Geldanlage. Kurzfristig ist hierbei im Sinne von „jederzeit verfügbar“ zu sehen. Innerhalb der Finanzplanung gehört es daher in die zweite Stufe der sogenannten Finanzpyramide. Auf der untersten Stufe, der Basis der Pyramide, stehen dabei Absicherungen des Vermögens und Altersvorsorge. Auf der zweiten Stufe beginnen dann die kurzfristigen Anlagen. Hierzu gehört auch das Tagesgeldkonto. Erst wenn die erste Stufe erfüllt ist, sollte auf die zweite Stufe eingegangen werden.

Damit steht das Tagesgeld auf der gleichen Stufe wie auch kurzzeitig angelegtes Festgeld oder das Sparbuch. Der Unterschied besteht allerdings in der Nutzung des Kontos. Das Tagesgeldkonto sollte vorwiegend dazu dienen, einen gewissen Geldbetrag für kurzfristige Anschaffungen oder unerwartet anfallende Kosten bereitzuhalten. Beispielsweise, um defekte Haushaltsgeräte problemlos ersetzen zu können, ohne auf teure Ratenzahlungen oder Dispokredite zurückgreifen zu müssen. Viele Anleger behalten die hierfür nötigen Reserven stattdessen auf einem Girokonto. Das Tagesgeld-Konto ist jedoch die weitaus ertragreichere Alternative bei gleichzeitig ähnlich hoher Flexibilität.

Die Anlage als Festgeld kann durch das Tagesgeldkonto jedoch nicht ersetzt werden. Grund hierfür ist, dass die hohe Flexibilität mit einer hohen Ertragsunsicherheit erkauft werden muss. Das Zinsniveau auf dem Tagesgeldkonto kann von der jeweiligen Bank jederzeit gesenkt werden. So kann es vorkommen, dass Banken zunächst hohe Tagesgeldzinsen anbieten, um Kunden zu gewinnen, den Zinssatz dann aber nach relativ kurzer Zeit deutlich absenken.

Wie hoch sollte die Einlage sein?

Die richtige Höhe der Einlagen richtet sich in der Regel nach dem Verdienst. Grundsätzlich gilt, dass der Betrag nicht zu hoch sein sollte. Wie bereits beschrieben sollte auf dem Tagesgeldkonto nur so viel Geld angelegt werden, wie eventuell zur Deckung kurzfristiger Ausgaben nötig werden könnte. Da Tagesgeldkonten im Vergleich zu längerfristigen festverzinslichen Anlagen im Normalfall weniger Zinsen erwirtschaften, sollte über diesen Betrag hinausgehendes Geld anderweitig angelegt werden. Meist wird ein Anlagebetrag von zwei bis drei Netto-Monatseinkommen empfohlen. Wird Geld vom Tagesgeldkonto für eine Anschaffung abgehoben, sollte man das Konto möglichst bald wieder aufstocken.

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