Vermögend in der Eurokrise: Wohin mit den Ersparnissen?

Wer sich ein kleines oder auch größeres Vermögen angespart hat, kann sich normalerweise glücklich schätzen. Doch die momentane finanzpolitische Situation in Europa stellt Vermögende vor Probleme, die sorgfältig überlegte Handlungsstrategien nötig machen: Es ist sehr genau zu überlegen, wo die zur Verfügung stehenden Finanzen „geparkt“ werden sollten. Durch die tendenziell steigende Inflationsrate und die gleichzeitig sehr niedrigen Zinsen verliert auf Konten oder sonstigen kurzfristigen Anlagenformen befindliches Geld immer mehr an Wert. Das eigene hart erarbeitete Vermögen rinnt dem Besitzer sprichwörtlich durch die Finger, auch wenn dieser es nicht selbst ausgibt. Gleichzeitig sind langfristige Anlagen problematisch, da eine weitere Eskalation der Eurokrise unter Umständen eine starke und schnelle Inflation hervorrufen könnte und so in langfristigen Anlagen gebundenes Kapital entwerten könnte. Da ist es gar nicht so einfach, die richtige Entscheidung für eine zinsbringende Anlageform zu treffen, ohne zu sehr ins Risiko zu gehen. Nachfolgend daher einige Vorschläge zur Krisensicheren Geldanlage.

Der Sparbrief mit Zinswachstum

Wer derzeit Geld anlegen möchte hat es nicht leicht, denn oft liegen die Zinsen unter der Inflationsrate. Wir stellen verschiedene Möglichkeiten vor, der Krise vorzubeugen. Bild: © Cori – Fotolia.com

Wenn in naher Zukunft nicht benötigtes Geld längerfristig angelegt werden soll, im Notfall aber trotzdem schnell zur Verfügung stehen soll, ist ein Sparbrief mit Zinswachstum eventuell die richtige Wahl. Zwar bietet der Sparbrief anfangs nicht gerade üppige Zinsen. Es besteht jedoch die Möglichkeit, von Jahr zu Jahr stufenweise ein höheres Zinsniveau zu erreichen. Die Staffelung wird dabei bereits bei Vertragsabschluss festgelegt. Der Sparbrief lässt sich in der Regel kurzfristig kündigen. So kann das Kapital im Falle einer schnellen Inflation in sicherere Anlageformen gerettet werden, wenngleich dadurch auf die höheren Zinsgewinne in späteren Anlagejahren verzichtet werden muss. Bleibt eine Inflation aus, so kann der Anleger oft schon ab dem dritten Jahr attraktive Zinsgewinne verbuchen.

Edelmetalle: Gold oder Silber?

Gold ist ein in den vergangenen Jahren relativ stetig im Kurs gestiegenes Edelmetall, welches als sehr inflationssicher gilt. Rückblickend auf die letzten 5 Jahre hat es deutlich an Wert gewonnen, auch deutlich über die Inflation hinaus. Auch in der heutigen Zeit ist es eine beliebte Anlageform. Physikalisches Gold kann in Form von Goldbarren bzw. Goldmünzen erworben werden und zählt steuerlich als Kapitalanlagegegenstand, es wird beim Kauf für Privatanleger also keine Umsatzsteuer fällig. Ein Vorteil ist hierbei, dass Goldmünzen und -barren auch im Falle eines völligen Zusammenbruchs des Finanzsystems, der zwar derzeit nicht wahrscheinlich ist, aber auch nicht sicher ausgeschlossen werden kann, als Zahlungsmittel dienen könnten – auch dann wenn Papier- und Buchgeld keinen Zahlungswert mehr besitzen.
Ob der Goldpreis jedoch weiterhin in gleichem Maße ansteigen kann wie in den letzten Jahren ist zweifelhaft, denn mittlerweile hat er bereits einen recht hohen Wert erreicht. Mehr Wachstumspotential sehen viele daher bei Silber. Jedoch bietet sich bei Silber eher die Investition in einen Silberfonds als der direkte Erwerb von physikalischem Silber an. Grund hierfür ist, dass Silber nicht zu den Kapitalanlagegegenständen gerechnet wird und daher beim Kauf grundsätzlich Umsatzsteuer bezahlt werden muss. Wer also als Privatperson physikalisches Silber erwirbt, macht zunächst einen Verlust in Höhe der fälligen Umsatzsteuer – bei Silbermünzen sind das derzeit 7%, bei Silberbarren volle 19%. Da man bei Investition in einen Silberfonds jedoch keinen handfesten Sachwert in den Händen hält, ist eine Investition in Silber als „nicht ganz so krisensicher“ einzustufen wie eine Investition in Gold.

Immobilien

Wenn das Geld in Immobilien angelegt wird, sollte zunächst an die eigenen vier Wände gedacht werden. Wenn im Alter keine Miete gezahlt werden muss, sondern das Wohnen im bereits abbezahlten Eigentum möglich ist, hat der Ruheständler das Geld, was er sonst an Miete ausgeben müsste, übrig für schönere Dinge. Auch wenn das Objekt einmal vermietet werden sollte, ist dies eine gute Einkunft neben der immer niedriger ausfallenden Rente. Immobilien können als sehr krisensicher angesehen werden. Eine Immobilienblase ähnlich wie in den USA halten Experten in Deutschland für unwahrscheinlich.

Auf Nummer sicher gehen für den absoluten Ernstfall

Wer tatsächlich wie oben bereits erwähnt einen Totalzusammenbruch unseres Wirtschaftssystems fürchtet, bei dem auch die grundlegende Versorgung mit z.B. Strom und Wasser ausfällt, der kann sich auf diversen Internetshops bereits heute mit einer Notfallausrüstung rüsten. Vom Kompass über die solarbetriebene Herdplatte bis hin zum Notfallset für die Behandlung von Zahndefekten kann man dort Produkte bestellen, die einem das Leben unter den Extrembedingungen nach einem völligen politischen und finanziellen Kollaps erleichtern.

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