Wendelin Wiedeking: Ein Millionär als Pizzabäcker?

Wendelin Wiedeking, der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Porsche AG, plant die Eröffnung einer Pizza- und Pasta-Restaurantkette, so berichtet das manager magazin online und in der am kommenden Freitag (16.11.2012) erscheinenden Printausgabe.

Das Konzept von Wiedekings Restaurantkette, die unter dem Namen Vialino laufen wird, soll dabei an das des erfolgreichen Systemgastronomieunternehmens Vapiano erinnern. Das auf italienische Küche im Selbstbedienungsrestaurant spezialisierte Vapiano wurde im Jahr 2002 gegründet und machte von Anfang an wirtschaftlich eine gute Figur. Mittlerweile macht das Bonner Unternehmen mit mehr als 100 Restaurants in 25 Ländern einen jährlichen Umsatz von etwa 240 Millionen Euro. Von Weltmarktführer McDonald’s (Jahresumsatz rund 21 Milliarden Euro) ist Vapiano damit zwar noch sehr weit entfernt, der direkte Konkurrent Pizza Hut ist jedoch bereits überholt.

Wendelin Wiedeking steigt nach seinem Rücktritt als Porsche-Chef nun in die Systemgastronomie ein. Bild: © Doris Heinrichs – Fotolia.com

Diese Entwicklung scheint auch Wiedeking nicht entgangen zu sein, der nun bereits im Dezember die erste Vialino-Filiale in Ludwigshafen eröffnen wird. Mit Wiedeking trifft ein sehr erfahrener und erfolgsverwöhnter Manager auf eine vielversprechende Geschäftsidee. Der mittlerweile 60-jährige gebürtige Ahlener leitete bis zu seinem Rücktritt im Jahr 2009 16 Jahre lang sehr erfolgreich die Porsche AG, die er während dieser Zeit zum profitabelsten Automobilhersteller der Welt machte. Er erhielt mehrere „Manager des Jahres“-Titel und die Ehrendoktorwürde der Handelshochschule Leipzig. Mit einem Jahresgehalt von mehr als 77 Millionen Euro war er vor seinem Rücktritt der bestbezahlte Manager Europas.

Bei einem geschätzen Privatermögen von 300 Millionen Euro wirkt die Gründung der Restaurantkette fast schon wie eine Spielerei Wiedekings. Es dürfte jedoch außer Frage stehen, dass dieser alles daran setzen wird, auch dieses Unternehmen zum größtmöglichen Erfolg zu führen.

Die Konkurrenz hingegen zeigt sich wenig begeistert über die Pläne des Starmanagers. Klaus Rader, der Geschäftsführer der ebenfalls ein ähnliches Konzept verfolgenden Restaurantkette L’Osteria, berichtete gar gegenüber dem manager magazin, er fühle sich von Wiedeking getäuscht. Er habe mit diesem Verhandlungen über eine Partnerschaft geführt, die jedoch gescheitert seien. Dabei habe der ehemalige Porsche-Chef Zugriff auf unternehmensinterne Informationen erhalten.

Laut Wiedeking soll sich seine neue Kette jedoch deutlich von den Konkurrenten unterscheiden. So möchte er das Selbstbedienungskonzept von Vapiano nicht übernehmen und auch die Einrichtung der Filialen grundlegend anders gestalten. Ob Vialino tatsächlich ein Erfolg wird, wird sich ab der ersten Restauranteröffnung Ende Dezember zeigen.

2 Kommentare zu "Wendelin Wiedeking: Ein Millionär als Pizzabäcker?"

  1. Wieso bezeichnet Ihr Herrn Wiedeking denn als Milliardär, wo ihr doch selbst schreibt, dass sein Vermögen nur 300 Millionen Euro beträgt?

  2. Danke für den Hinweis Sarah, ich habe den Fehler korrigiert.

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