Was man bei der Auswahl eines Aktiendepots beachten sollte

Bei der Auswahl eines Aktiendepots

Immer mehr Privatanleger investieren in Aktien. Das bestätigen auch aktuelle Statistiken des Deutschen Aktieninstituts (DAI), die im Jahr 2012 eine deutliche Zunahme der Aktionärszahl zeigen.

Bei Aktiendepots gibt es verschiedene Gebührenmodelle. Welches Depot das richtige ist, hängt vor allem vom eigenen Anlageverhalten ab. Bild: © svort – Fotolia.com

Die Gründe, aus denen Privatanleger in Aktien investieren sind unterschiedlich. Viele sehen in der Aktienanlage eine Möglichkeit der langfristigen Geldanlage, die bessere Renditen als konservative Anlageformen und einen gewissen Inflationsschutz bietet. Um das Risiko kalkulierbar zu halten, investieren diese Anleger häufig in Aktienfonds oder stablie Einzelwerte großer Unternehmen und wählen einen langfristigen Anlagehorizont. Auf der anderen Seite sind Aktien auch für sogenannte Risikoanleger interessant. Diese setzen verstärkt auf riskantere Werte, häufig auch auf sogenannte Hedgefonds. Häufig kaufen und verkaufen sie die Wertpapieren innerhalb eines Tages, um auch von kurzfristigen kleineren Kursschwankungen zu profitieren. Man spricht dann von „Daytrading“.

Unabhängig davon, zu welchem Anlegertyp man gehört, benötigt man immer ein Depot, um überhaupt mit Aktien handeln zu können. Mit einem solchen Aktien- oder Wertpapierdepot hat man die Möglichkeit, Aktien, Anleihen, Zertifikate und sonstige Wertpapiere zu kaufen und zu verkaufen. Die Bank tritt dabei als Vermittler der jeweiligen Transaktionen auf. Dies ist für den Kunden in aller Regel nicht kostenlos. Bei vielen Anbietern fällt für die Führung des Depots eine monatlich oder quartalsmäßig zu bezahlende Grundgebühr an. Hinzu kommen Ordergebühren, die bei jeder getätigten Transaktion (Trade) anfallen und als Pauschalbetrag und/oder prozentualer Anteil am Ordervolumen berechnet werden. Die von den jeweiligen Banken erhobenen Gebühren unterscheiden sich dabei stark, sodass die Auswahl des richtigen Aktiendepots wichtig ist.

Noch komplizierter wird die Wahl des Depots durch Zusatzregelungen. Bei einigen Anbietern ist das Ordervolumen oder das Volumen des Depots begrenzt, bei anderen wiederum muss das Depotkonto ein gewisses Mindestvolumen aufweisen. Viele Anbieter gewähren Neukunden einige kostenlose Trades oder bieten grundsätzlich ab einem gewissen Depotvolumen eine bestimmte Anzahl an jährlichen kostenlosen Trades.

Besonders für die bereits erwähnten Daytrader ist zudem interessant, ob der Anbieter seinen Depotkunden kostenlose Echtzeit-Kurse („Realtime-Kurse“) zur Verfügung stellt. Für sehr kurzfristige Wertpapiergeschäfte sind diese unabdingbar, in der Regel sind sie jedoch gebührenpflichtig. Für ohnehin langfristig ausgelegte Anlagen hingegen reichen sogenannte Nahzeit-Kurse („Neartime-Kurse“) völlig aus. Diese werden mit 15-minütiger Verzögerung ausgeliefert, sind dafür aber meist kostenlos.

Für erfahrene Anleger, die viele Transaktionen tätigen, empfiehlt die Stiftung Warentest beispielsweise die Depots der OnVista Bank. Mit dem „FreeBuy-Depot“ dieser frankfurter Bank erhält der Kunde je nach Guthaben auf dem Verrechnungskonto jährlich bis zu 360 kostenlose Transaktionen („FreeBuys“). Die Depotführung an sich ist kostenlos. Ausführliche Informationen und Testberichte zu den OnVista Depots und Depots anderer Anbieter liefert die Stiftung Warentest in Ihrer Online Präesenz auf www.test.de.

Für absolute Neueinsteiger ist es hingegen empfehlenswert, sich zunächst mit einem virtuelles Musterdepot, das mittlerweile von vielen Anbietern kostenlos zur Verfügung gestellt wird, ein Gefühl für den Wertpapier- und Aktienhandel zu entwickeln. Auf diese Weise kann man verschiedene Anlagemöglichkeiten ausprobieren, um diese dann eventuell später in einem richtigen Depot umzusetzen.

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