Worauf bei der Wahl eines Girokontos achten

Die Auswahl des Girokontos gestaltet sich im Gegensatz zu anderen Kontoarten angenehmer. Der Grund: Ein Großteil aller Kreditinstitute bieten ähnliche oder gleiche Konditionen an. Die meisten Banken unterbieten sich in den Kontoführungsgebühren im geringfügigen Rahmen, um Konkurrenzfähig zu bleiben. Je nach Kreditinstitut und persönlichen Wünschen sind Leistungen kostenfrei. Zum Standard-Service gehören die Kreditkarte, der Dispositionskredit und ein guter Zinssatz für den Dispo und Unterkonten (Tagesgeldkonto etc.). Die letzten Punkte sind ausschlaggebend, wenn Sie diese Leistungen explizit benötigen. Die größten Kostenunterschiede finden sich in den zusätzlichen Leistungen. Darunter fallen bestimmte Kontoarten wie das Tagesgeld,- Wertpapier- und Metallkonto. Unter den erweiterten Leistungen fallen Kosten, die indirekt auftreten. Darunter gehören Gebühren für die erste, zweite oder verlorene EC-Karte, für Bargeldabhebungen oder Schnittstellen im technischen Bereich. Die technische Umsetzung ist für Unternehmen in der Buchhaltung relevant. Nicht alle Girokonten eignen sich für das Onlinebanking mit externen Zahlungsverkehrsprogrammen. Unter den gängigen Schnittstellen fallen das PSD2- und PIN/TAN-Verfahren. Ein Vergleich bei der Wahl des Girokontos ist bei ähnlichen Gebühren sinnvoll.

Mit welchen Gebühren ist zu rechnen?

EC-Karte nur ein Teil des Girokontos

EC-Karte nur ein Teil des Girokontos

Im Vergleich zu anderen EU-Ländern gehört Deutschland zu den teuersten Ländern. Das Statistik-Portal „Statista“ führte diesbezüglich eine Umfrage durch. Rund 38 Prozent der Deutschen ärgern sich über die Kontoführungsgebühren. Im Schnitt fallen reine Gebühren von 7 Euro pro Monat an. Im Jahr macht das 84 Euro. Für Studenten, Geringverdiener oder Sparer sind 7 Euro eine hohe Summe. Die Gebühren unterscheiden sich nach Bundesland oder Region. Ihr Wohnort ist unabhängig von der regionalen Stärke der Bank. Je nach Kreditinstitut kommen weitere Gebühren hinzu, die wir nachfolgend detaillierter auflisten.

1) Versteckte Kosten im Kleingedruckten
Achten Sie bei der Wahl eines Girokontos auf versteckte Kosten. Kontogebühren wie die Höhe der Dispozinsen oder die Kosten für einen Überziehungskredit finden sich in den AGBs. Weitere Kosten verstecken sich im Preis- und Leistungsverzeichnis. Kreditinstitute werben in der Regel mit den günstigsten Gebühren, obwohl sich weitere Kosten verstecken.

2) Gebühren für die Bargeldeinzahlung, Auszahlung oder Umsätze
Gebühren sind für Einzahlungen und Auszahlungen oder für die Buchungen (Eingänge sowie Ausgänge) nach §1, Absatz 2, Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz gültig. Banken veranschlagen somit je nach Buchungshöhe festgelegte Gebühren. Die reine Gebühr für eine Buchung kann im mehrstelligen Euro-Bereich fallen. Fünf Buchungsvorgänge sind kostenlos, wenn das Kreditinstitut eine Grundgebühr verlangt.

3) Gebühren für Kontoauszüge
Banken stehen in der gesetzlichen Pflicht, den Kontoinhaber einmal im Monat über die Zahlungsvorgänge zu informieren. Dies geschieht durch die kostenfreie Ausgabe der Kontoauszüge im Kundencenter, durch einen Auszugsdrucker oder durch die postalische Zusendung. Der postalische Weg gilt als Sonderleistung und darf von der Bank in Rechnung gestellt werden. Dies gilt ebenso für ältere Kontoauszüge, die nachträglich bestellt und benötigt werden. Hier hat die Bank einen Ermessensspielraum und rechnet nach Aufwand ab.

4) Dispozinsen und Kosten für den Überziehungskredit
Sie zahlen Dispozinsen, wenn Sie Ihr Girokonto überziehen. In der Regel wird sich mit der Bank auf eine Summe geeinigt. Sie beträgt bei guter Bonität das 3-fache des Gehaltes. Es fallen Kosten für den Überziehungskredit an, die höher als die eigentlichen Dispozinsen ausfallen. Kreditinstitute rechnen keine Pauschale ab den ersten überzogenen Cent an.

Wozu sind mehrere Girokonten sinnvoll?

Verschiedene Girokonten eignen sich entweder zur Trennung der Einnahmen oder sind von Gesetzeswegen vorgeschrieben. Folgende Girokonten gibt es:

Gehalts- oder Privatkonto: Die in Deutschland meistgewählte Variante dient primär dazu, um ein regelmäßiges Einkommen zu verbuchen. Diese Konten sind oftmals an Mindesteingänge gebunden, wodurch die Kontoführung kostenlos wird. Beim Wegfall des Mindesteingangs fallen Gebühren an.

Guthabenkonto: Im Gegensatz zum Gehalts- oder Privatkonto gibt es bei dieser Form keinen Dispo. Inbegriffen sind Überweisungen und Zahlungseingänge. Eine Überziehung wird blockiert. Sobald das Konto bei der Summe 0 angelangt, muss es aufgeladen werden. Ansonsten werden weitere Buchungen blockiert. Das Konto ist als Basiskonto oder „Jedermannkonto“, bekannt. Jede Person darf ein solches Konto eröffnen. Dies gilt für Personen, die schwerwiegende finanzielle Probleme haben und am wirtschaftlichen Leben teilnehmen möchten.

Gemeinschafts- und Einzelkonten: Das Einzelkonto bindet sich an eine einzige bevollmächtigte Person. Beim Gemeinschaftskonto gilt der Ehepartner, die Geschwister oder andere Personen als bevollmächtigt und haben Zugriff auf das Konto. Sie sind berechtigt, Geschäftsvorfälle durchzuführen.

Geschäftskonto: Das Geschäftskonto wird ausschließlich für Einnahmen aus einer gewerblichen Tätigkeit verwendet. Der Kontoinhaber ist in der Regel der Chef des eigenen Unternehmens und zahlt sich den Lohn auf das Privatkonto aus. Primär dient das Geschäftskonto zur sauberen Buchführung für das Finanzamt.

Vermieterkonto: Ähnlich wie das Geschäftskonto dient das Vermieterkonto zur besseren Übersicht. Das Girokonto ist für den Eingang der Mieten erlaubt. Anders ist es bei der Mietkaution. Sie muss zwingend auf ein offenes Treuhandkonto überwiesen werden, ansonsten darf der Vermieter keine Mietkaution verlangen.

Hier können Sie über ein zweites Girokonto informieren.

Online- vs. Filialbank: Welche Bank eignet sich für welchen Zweck?

Der größte Unterschied zwischen einer Onlinebank (oder Direktbank) und der Filiale findet sich in der persönlichen Verbundenheit. Filialen bieten eigene Geschäftsräume mit Ansprechpartnern an, die dort täglich besuchbar sind. Kunden wünschen oftmals einen Ansprechpartner vor Ort, der wichtige Probleme sofort lösen kann. In der Regel gibt es einen zugeteilten Berater, der ein Leben lang als Ansprechpartner gilt. Hinzu kommen Bankautomaten, die sich in nahezu jeder Stadt befinden. Dort ziehen Sie als Kunde kostenlos Bargeld.

Anders verhält es sich bei der Onlinebank: Es gibt keine Ansprechpartner vor Ort. Einen Ansprechpartner erreichen Sie per Telefon, E-Mail oder Chat. In der Regel landen Sie im Call-Center. Ihnen wird kein persönlicher Ansprechpartner zugeteilt. Viele Onlinebanken unterhalten keine Geschäftsräume und betreiben „Outsourcing“, wodurch Sie kosten sparen und bessere Konditionen anbieten. Die Onlinefiliale lohnt sich für Sie, wenn Sie Gebühren sparen und einfache Ein- und Ausgänge verbuchen möchten. Bei komplexeren Kontomodellen mit Krediten oder Depots ist eine Filialbank mit Ansprechpartner besser geeignet. Onlinebanken geben kostenlose Kreditkarten an, damit Sie kostenfrei Bargeld holen können. Wenige Onlinebanken sind im „CashPool“. Hierbei handelt es sich um ein Verbund von vielen Banken, die eine kostenlose Bargeldabhebung in Deutschland anbieten.

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