Strompreise: Preisgestaltung bald tageszeitabhängig?

Kaum ein Thema ist derzeit in den Medien so präsent wie die Energiewende und damit zusammenhängend die Entwicklung der Strompreise. Die so genannte Ökoumlage zwingt deutschlandweit Stromanbieter zu Preiserhöhungen. Auch die Stadtwerke kamen in den meisten deutschen Städten um deutliche Preissteigerungen nicht herum, sodass Privatanbieter inzwischen oft die deutlich günstigere Alternative darstellen. Und das, obwohl die privaten Anbieter oft sogar den ökologischer produzierten Strom liefern. Vielerorts kämpfen daher die örtlichen Stadtwerke mit Kündigungswellen.

Zu den Gewinnern hingegen zählt etwa der private Anbieter Entega – der Stromanbieter bietet komplett CO2-neutralen Strom bei zwölfmonatiger Preisgarantie an. Für besonders ökobewusste Kunden, die zudem mit Preiserhöhungen bei ihren bisherigen Anbietern konfrontiert werden, gewinnen solche Angebote zunehmend an Attraktivität.

Modellprojekt für tageszeitabhängige Energiepreisgestaltung

Die Strompreise befinden sich weiterhin in einem deutlichen Aufwärtstrend. In Mannheim wird derzeit eine neue Möglichkeit getestet, den produzierten Strom effizienter zu nutzen und so letztlich Verbraucher und Umwelt zu entlasten. Bild: © leroy131 – Fotolia.com

Künftig könnte zudem ein ganz neuer Ansatz der Energieeffizienz an Bedeutung gewinnen, der derzeit in einem Modellsystem mit 1.500 Haushalten in Mannheim getestet wird. Im „moma-Projekt“ soll dort die Durchführbarkeit eines so genannten „Demand Side Managements“ getestet werden. Das bedeutet, dass der Energieverbrauch in den Haushalten dem momentanen Erzeugungsstand angepasst werden soll. Wenn also hohe Einspeisungen aus erneuerbaren Energien erfolgen, beispielsweise an einem sonnigen Mittag oder zu einer besonders windreichen Zeit, dann startet ein „Energiebutler“ automatisch Haushaltsgeräte wie Wasch- und Spülmaschinen, während die Geräte in Tageszeiten der relativen Energieknappheit vorzugsweise nicht laufen sollten. Entsprechend erhalten die Haushalte ihren Strom zu tageszeit- bzw. produktionsabhängigen Tarifen.

In der Theorie würde das für den Kunden ein deutliches Sparpotential bedeuten und gleichzeitig zu einer besseren Ausschöpfung der erzeugten Ökoenergie führen. Ob dieses Vorgehen tatsächlich praxistauglich ist, soll der laufende Modellversuch klären.

Ökoumlage weiter Streitthema in der Politik

In der Politik ist die Ökoumlage weiter ein heiß diskutiertes Thema. Während Philipp Rösler (FDP) und Peter Altmaier (CDU) sich einig sind, dass die Umlage zur Ökostrom-Förderung begrenzt werden müsse, argumentiert man seitens der Grünen massiv gegen eine solche Deckelung der Umlage. Auch seitens des Bundesverbandes Windenergie ernten Rösler und Altmaier Kritik: Die Vorschläge seien offensichtlich Wahlkampfmanöver und würden einen Einbruch beim Ausbau der Windenergie bewirken.

1 Kommentar zu "Strompreise: Preisgestaltung bald tageszeitabhängig?"

  1. Als Endverbraucher kann man sowieso die Preisgestaltung der Unternehmen nicht mehr nachvollziehen. Die Preise steigen immer weiter an und augenscheinlich brauchen die Unternehmen doch gar keine Gründe mehr, um die Preise zu erhöhen.

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