Wertanlage in Form von Diamanten – worauf man achten sollte

Diamanten sind als krisen- und inflationssichere Geldanlage durchaus geeignet. Man sollte sich allerdings vor dem Kauf gut informieren und gegebenenfalls beraten lassen. Bild: Mario Sarto

Nicht nur in der Schmuckbranche sind Diamanten von hohem Wert, auch in der Finanzwelt gewinnen sie zunehmend an Bedeutung. Nicht zuletzt deshalb, weil sie über die letzten Jahrzehnte ein stabiles und kontinuierlich steigendes Wertverhalten zeigten. Sogar von den Auswirkungen der Wirtschaftskrisen blieben Diamanten weitestgehend verschont. In der Anfangszeit der Finanzkrise, bis zum Ende des Jahres 2008, konnte der so genannte Diamond-Prices-Index, der wichtigste Indikator für den Marktpreis von Diamanten, sogar noch deutlich an Punkten zulegen. Lediglich im Jahr 2009 verlor der Index etwa 15% an Punkten, konnte sich aber innerhalb eines Jahres wieder erholen. Die meisten großen Aktienindizes hatten in dieser Zeit um 50% und mehr an Wert verloren.

Diamanten sind als krisen- und inflationssichere Geldanlage durchaus geeignet. Man sollte sich allerdings vor dem Kauf gut informieren und gegebenenfalls beraten lassen. Bild: Mario Sarto

Es eignet sich jedoch nicht jeder Diamant als Wertanlage und vor einem Kauf ist es empfehlenswert, sich intensiv mit den verschiedenen Qualitätskriterien auseinanderzusetzen, mittels welcher die Edelsteine beurteilt werden. Man fasst sie zu den „Vier Cs“ zusammen – dieser Name leitet sich von den Anfangsbuchstaben der englischen Bezeichnungen ab: Schliff (Cut), Karat (Carat), Reinheit (Clarity) und Farbe (Colour). Als fünftes C wird häufig das Zertifikat (Certificate) bezeichnet.

Cut (Schliff des Diamanten): Ein Diamant in reinweißer Farbe und sehr guter Reinheit kann unscheinbar aussehen, wenn er nicht schön geschliffen wurde. Der Schliff ist nämlich ausschlaggebend dafür, dass das dem Edelstein innewohnende Feuer und seine Brillanz zur Geltung kommen. Bei Anlagediamanten sollte man möglichst eine sehr gute Schliffqualität wählen. Bekannt für seine ausgezeichneten Diamantenschleifer ist seit Jahrhunderten die belgische Hafenstadt Antwerpen. Das Label „Cut in Antwerp“ genießt daher traditionell einen ausgezeichneten internationalen Ruf. Auch andere Länder wie China, Indien und Dubai bilden jedoch inzwischen zunehmend gute Diamantenschleifer aus.

Carat (Größe in Karat): Die gängige Einheit für das Gewicht eines Diamanten ist Karat, wobei ein Karat exakt 0,2 g entspricht. Der Preis pro Karat steigt mit der Größe eines Diamanten stark an. Rückblickend ist festzustellen, dass bei Edelsteinen mit höherer Karatzahl ein größerer Preiszuwachs zu beobachten war. Deshalb eignen sie sich besonders gut als Wertanlage.

Clarity (Reinheit des Diamanten): Kaum ein Diamant ist völlig frei von inneren Einschlüssen, die seine Reinheit mehr oder weniger stark beeinträchtigen. Die höchste Qualität haben Diamanten mit möglichst wenigen und nur sehr kleinen Einschlüssen. Als lupenrein gilt ein Diamant, wenn unter dem Mikroskop in zehnfacher Vergrößerung keinerlei Unreinheiten zu erkennen sind. Solche Diamanten sind gut zur Wertanlage geeignet. Einschlüsse können, insbesondere wenn Sie bereits mit bloßem Auge erkennbar sind, den Wert eines Diamanten um bis zu 90% und mehr mindern. Es besteht zwar die Möglichkeit, Einschlüsse künstlich zu entfernen und so die Reinheit eines Diamanten zu erhöhen, jedoch muss dies dann mit dem Kommentar „clarity enhanced“ im Zertifikat vermerkt werden, was wiederum den Wert gegenüber einem von Natur aus reinen Diamanten mindert.

Colour (Farbe eines Diamanten): Diamanten kommen in der Natur am häufigsten in verschiedenen leichten Gelbtönen vor. Am kostbarsten sind diese Edelsteine allerdings in einem reinen Weiß – wenn man von den sehr seltenen farbigen Diamanten absieht. Als farbigen Diamant bezeichnet man Diamanten ab einer gewissen Farbsättigung. Sie kommen in den verschiedensten Farbtönen vor, ihre Häufigkeit wird jedoch von Experten nur auf etwa einen farbigen Stein pro zehntausend Diamanten geschätzt. Dementsprechend unerschwinglich sind Sie für die meisten Privatanleger.
Empfehlenswert ist es, bei Anlagediamanten eine weißen Diamanten mit ausgezeichneter Farbe von D oder E (hochfeines Weiß) zu wählen.

Certificate (Zertifikat für einen Diamanten): Bei Diamanten, die zur Wertanlage dienen sollen, ist ein Zertifikat eines international anerkannten Prüfinstituts wie des GIA (Gemological Institute of America) eine absolute Voraussetzung – nur so kann ein späterer reibungsloser Weiterverkauf gewährleistet werden.

Da es sich bei der Qualitätsbewertung von Diamanten um ein sehr komplexes Thema handelt, ist es empfehlenswert, sich professionell beraten zu lassen. Zu den bekanntesten deutschen Anlaufstellen gehört hierbei beispielsweise der Online Juwelier RenéSim (www.renesim.com).

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