Die Immobilie als Geldanlage

Der Erwerb einer Immobilie kann sich als durchaus günstige Form der Geldanlage erweisen. Doch man sollte stets auch auch Risiken und Nachteile im Blick haben. Bild: © DOC RABE Media - Fotolia.com

In Zeiten von Finanzkrise und Euro-Schuldenkrise ist die Möglichkeit einer Anlage in Grundwerte für viele Privatanleger so aktuell wie nie. Das ist vor allem am in den letzten Jahren deutlich gestiegenen Goldpreis zu sehen, der sich in den letzten fünf Jahren trotz aktuell leicht fallendem Kurs fast verdreifacht hat. Aus Angst vor einer möglichen Geldentwertung „flüchten“ viele Anleger in diesen Rohstoff. Doch es existieren durchaus Alternativen, die angesichts des mittlerweile sehr hohen Goldpreises möglicherweise sogar empfehlenswerter zu sein scheinen – zum Beispiel der Kauf bzw. Bau einer Immobilie.

Eine Immobilie ist mehr als nur eine Geldanlage

Der Erwerb einer Immobilie kann sich als durchaus günstige Form der Geldanlage erweisen. Doch man sollte stets auch auch Risiken und Nachteile im Blick haben. Bild: © DOC RABE Media – Fotolia.com

Die Gründe, in eine eigene Immobilie zu investieren, können vielfältig sein. So nutzen nicht wenige Anleger die derzeitige Verunsicherung, um sich ihren Traum der eigenen vier Wände zu verwirklichen. Denn ein eigenes Haus bringt beispielsweise Vorteile, die man als klassischer Mieter einer Wohnung kaum haben kann. So schätzen Familien mit Kindern zum Beispiel die Möglichkeit eines eigenen Gartens. Auch der finanzielle Aspekt der zukünftigen Mietersparnis ist sicher nicht zu unterschätzen. Nicht umsonst gilt die Immobilie als einzige Altersvorsorge, die man bereits im Laufe des Berufslebens nutzen kann.

Einige Anleger spielen hingegen mit dem Gedanken, sich eine Immobilie zur Vermietung zu erwerben. Die Frage, ob das sinnvoll ist, kann nicht pauschal mit ja oder nein beantwortet werden. Denn es hängt von sehr vielen Faktoren ab, ob sich ein Erwerb für Vermietungszwecke lohnt. Zum einen ist entscheidend, ob man das entsprechende Objekt preisgünstig erwerben kann. Dennoch sollte es in einem Gebiet liegen, das stabile Wertentwicklungen der Grundstückspreise aufweist. Diese Faktoren in Kombination zu finden, ist durchaus nicht einfach. Gerade in den sogenannten „Speckgürteln“ von Großstädten findet man äußerst attraktive Wertentwicklungen. Im Umkehrschluss sind jedoch auch die Erwerbskosten vergleichsweise hoch.

Wenn der Mieter Ärger macht

Hat man die für sich optimale Immobilie gefunden, können sich dennoch weitere Probleme ergeben. Findet man einen Mieter, ist grundsätzlich noch nicht sichergestellt, dass dieser seinen Zahlungsverpflichtungen auch (dauerhaft) nachkommt. Die Vermietung ist deshalb also nicht ohne Risiko. Im ungünstigsten Fall muss ein Mieter mittels langwieriger Räumungsklage aus der Wohnung entfernt werden. Auf den Kosten dafür bleiben meist die Vermieter sitzen. Abhilfe schaffen kann hier eventuell eine Mietausfallversicherung, doch auch diese gibt es natürlich nicht kostenlos. 

Weiterhin kommen auf den Besitzer der Immobilie Kosten für die Instandsetzung des Wohnraumes zu. Eine solche ist regelmäßig notwendig, um die Wohnung bzw. das Haus in einem vermietbaren Zustand und Wertminderungen oder nach längerer Zeit gar Baufälligkeit zu vermeiden.
Auch der Aufwand hinsichtlich der Verwaltung einer Immobilie wird häufig unterschätzt. Neben der Bezahlung von Grundsteuern, Müllabfuhr und ähnlichem ist es vor allem die Erstellung von Nebenkostenabrechnungen, die der Vermieter zu tätigen hat. Eine Firma mit diesen Aufgaben zu betrauen, zieht wiederum Kosten nach sich.

Die mögliche Alternative zum Immobilienerwerb

Eine von vielen Privatanlegern unterschätzte Alternative zum Erwerb einer Immobilie zu Vermietungszwecken ist die Geldanlage in einen offenen Immobilienfonds. Die Variante der Immobilienbeteiligung bietet verschiedene Vorteile und hat nichts mit den umgangssprachlich als Immobilienkrise bezeichneten wirtschaftlichen Problemen zu tun, deren Auswirkungen vor allem in den USA ersichtlich wurden. Deutsche Immobilienfonds investieren in der Regel in große gewerblich genutzte Immobilien und haben nichts mit geschlossenen Immobilienbeteiligungen zu tun. Aus den erzielten Mieteinnahmen erwirtschaften sie ihre regelmäßigen Erträge. Außerordentliche Gewinne können ebenso erzielt werden. Wird ein Gebäude mit Gewinn veräußert, kommt dies ebenso dem Fondsvermögen und somit den Investoren zugute. Doch vor allem das beschriebene Risiko eines möglichen Mietausfalls betrifft den Investor eines offenen Immobilienfonds nicht.

Dem Thema Immobilienfonds werde ich in den nächsten Tagen einen eigenen Artikel widmen und darin auch die hier verwendeten Begriffe nochmals ausführlich erklären.

1 Kommentar zu "Die Immobilie als Geldanlage"

  1. Aktuell erleben wir in bestimmten Regionen Deutschlands bzw. in einigen Zentren einen richtigen Boom bei der Immobiliennachfrage. Das bedeutet in de logischen Konsequenz, dass die Immobilienpreise bereits kräftig angezogen haben.

    Es stellt sich aber doch die Frage, wo ist denn der Mehrwert für den höheren Immobilienpreis? Sind die Herstellungskosten gestiegen? Sind die Mietpreise gestiegen? Ich meine: NEIN! Jeder Investor muss sich darüber im klaren sein, dass solche Zeiten gerne dafür genutzt werden, dass auch die Renditen für die Verkäufer von Immobilien steigen, ohne dass der reelle Gegenwert steigt. Der langfristige Wert wird sich ja erst in Zukunft zeigen – und da werden wir es wieder erleben, dass die erforderlichen Miethöhen nicht bezahlt werden können, mit der Konsequenz, dass die Immobilienpreise wieder sinken….

    Nichts Neues also!

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